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Edinburgh

Edinburgh ist eine der faszinierendsten und kulturell reichsten Städte Europas, voller Geschichte und wunderschöner Architektur. Sie ist ein Muss für jeden, der nach Schottland reist. Von Deutschland aus lohnt sich aber durchaus auch ein Wochenendtrip hierhin.

Wir haben zwei volle Tage in Edinburgh verbracht, die man auf jeden Fall einplanen sollte. Wir haben zwar alle Highlights gesehen, waren aber auch von morgens bis abends auf den Beinen und sind an beiden Tagen ca. 15 Kilometer gelaufen. Wer es also etwas gemütlicher angehen möchte, sollte noch ein oder zwei Tage dranhängen.

Tag 18 – Die Innenstadt von Edninburgh

Wir haben ein wirklich tolles Bed & Breakfast in einer alten Stadtvilla erwischt. Unsere Gastgeber Olga und Jim waren wirklich toll und unglaublich gastfreundlich. Jim hat uns am Vormittag auch eine kleine private Führung durch Edinburgh gegeben und uns viele spannende Geschichten über die Stadt und aus der Vergangenheit erzählt. Zum Beispiel, wie er sich mit Sean Connery geprügelt hat. Wer sich für die Details interessiert, muss ihn selbst besuchen und fragen.
Gegen Mittag haben wir uns dann getrennt und Stephan und ich sind selbst noch einmal alles abgeklappert.

The Meadows – Schlendern durch den schönen Park

In den Meadows befand sich ursprünglich ein See, der als „Burgh Loch“ oder später als „South Loch“ bekannt war. Er bedeckte einen großen Teil des Gebietes mit einer Gesamtfläche von 250.000 m2.

Mitte des 17. Jahrhunderts wurde er teilweise trockengelegt und eine Zeit lang Straiton’s Loch genannt. Ab 1722 ordnete Sir Thomas Hope, ein landwirtschaftlicher Förderer und Politiker, weitere Entwässerungsarbeiten an und verwandelte das sumpfige Land in einen Park.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden am östlichen Ende der Meadows mehr als 500 Kleingärten angelegt, um die Selbstversorgung der Nation mit Nahrungsmitteln zu verbessern. Um 1950 wollten viele Anwohner, dass das Gebiet wieder begrünt wird, aber es dauerte bis 1966, bis die letzten Spuren des Gemüseanbaus entfernt wurden.

Heute ist der Park ein beliebtes Naherholungsgebiet und wird vor allem von Joggern, Hundebesitzern, Kindergärten und Studenten genutzt. Aber auch Golfer kommen auf ihre Kosten, denn es gibt einen kleinen, kostenlosen Übungsplatz.

Greyfriars Kirkyard

Es mag seltsam klingen, einen Friedhof zu besuchen, aber Harry Potter-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten. Joanne K. Rowling hat sich hier für ihre Bücher inspirieren lassen. Auf den Grabsteinen fand J. K. Rowling einige der Namen für ihre »Harry Potter«-Romane, darunter Thomas Riddell und McGonagall. Der Friedhof hat aber auch eine interessante Geschichte, die man hier nachlesen kann.

Grassmarket: Der alte Markt von Edinburgh

Nicht versäumen sollte man einen Abstecher in die Victoria Street. Die Straße ist gesäumt von bunten Ladenfassaden und führt hinunter zum Grassmarket. Hier befand sich einst der Marktplatz, auf dem aber nicht nur friedlich gehandelt wurde. Jahrhundert stand hier auch der Galgen, an dem Missetäter öffentlich gehängt wurden.

Heute laden mehrere alte Tavernen zum Biertrinken ein, darunter „The Beehive Inn“, in dem früher Hahnenkämpfe stattfanden.

Die Royal Mile von Edinburgh

Wer in Edinburgh unterwegs ist, kommt früher oder später unweigerlich auf die Royal Mile. Diese berühmte Straße erstreckt sich vom Edinburgh Castle bis zum Holyrood Palace und ist gesäumt von historischen Gebäuden, Boutiquen, Cafés und Pubs. Hier befindet sich auch die St Giles‘ Cathedral, die bedeutendste Kirche Edinburghs.

Die Royal Mile heißt übrigens nicht wirklich so. Tatsächlich heißt die Straße am Edinburgh Castle noch Castlehill, geht dann in den Lawnmarket über, wird zur High Street und schließlich zur Canongate, die zum Parlament führt.

Ich finde, es lohnt sich, die ganze Royal Mile vom Schloss bis zum Parlament zu laufen. In Richtung Parlament wird die Straße auch immer leerer und weniger touristisch, aber definitiv nicht weniger schön.

Palace of Holyroodhouse

Der Palace of Holyroodhouse ist das heutige Parlament. Ursprünglich im 12. Jahrhundert als kleine Abtei erbaut, entwickelte sich der Palace of Holyroodhouse später zu einem prächtigen Palast, in dem auch Maria Stuart regierte. In diesem Palast musste sie mit ansehen, wie ihr Privatsekretär David Riccio ermordet wurde.

Karl II. erweiterte den Palast Ende des 17. Jahrhunderts und gab ihm sein heutiges Aussehen. Wenn die Königin zu Besuch war, hielt sie hier offizielle Zeremonien ab, wie zum Beispiel 1999 den Ritterschlag für Sean Connery in der Great Gallery. Im Jahr 2010 wurde hier auch Papst Benedikt XVI. bei seinem Besuch in Schottland von der Queen empfangen.

Edinburgh Castle

Eines der Wahrzeichen der Stadt ist zweifellos das Edinburgh Castle, das majestätisch auf einem Hügel thront und einen atemberaubenden Blick über die Stadt bietet. Das Schloss beherbergt viele interessante Ausstellungen, darunter die schottischen Kronjuwelen und den Stone of Destiny, der jahrhundertelang als Krönungsstein der schottischen Monarchen diente. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Ich würde empfehlen, die Tickets vorher online zu kaufen, da die Schlangen am Eingang in der Hauptsaison sehr lang sein können.

New Town

Die Neustadt von Edinburgh ist gar nicht so neu. Sie wurde von dem damals unbekannten Architekten James Craig entworfen und in der ersten Bauphase von 1767 bis zum Ende des Jahrhunderts fertiggestellt.

Die New Town von Edinburgh ist architektonisch sehr interessant, mit klaren, rechtwinkligen Straßenzügen, die sich vom südlichen Ende der Princes Street nach Norden erstrecken. Später kamen weitere Viertel jenseits der Queen Street Gardens hinzu.

Von der Princes Street aus hat man den wohl schönsten Blick auf das Edinburgh Castle. Hier und in der dahinter liegenden Rose Street befinden sich zahlreiche Kaufhäuser. Das Viertel soll auch abends sehr empfehlenswert sein, da es für seine Cafés, Restaurants und Clubs bekannt ist. Leider waren wir abends so kaputt, dass wir es nicht noch einmal hierher geschafft haben.

Tag 19 – Arthur’s Seat

Heute sammle ich noch einmal meine Kräfte für einen weiteren langen Fußmarsch. Die mehr als 15 Kilometer von gestern machen sich schon bemerkbar, aber ich möchte unbedingt noch die Aussicht vom Arthur’s Seat genießen.

Insgesamt bin ich aber schon stolz, wie gut ich auch in der 28. Schwangerschaftswoche noch mithalten kann. Das Baby strampelt fleißig in meinem Bauch und tritt mich ab und zu ordentlich, so dass ich mir sicher bin, dass es ihm gut geht.

Arthur’s Seat

Im Holyrood Park erhebt sich der Arthur’s Seat, ein Stück raues Hochland, das vor rund 350 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität entstanden ist. Jenseits des Parlaments gelegen, braucht man auf einem gut ausgebauten Weg gut 45 Minuten, um den 251 Meter hohen Gipfel zu erreichen.

Wir bestiegen den Gipfel von Süden her und liefen dann über die Klippen von Salisbury Crags, die sogenannte Radical Road, zurück zum Parlament.

Hop-On Hop-Off durch Edinburgh

Auf der Canongate haben wir eine kleine Pause eingelegt und einen Mittagssnack zu uns genommen. Dann haben wir uns kurzerhand entschlossen, noch mit dem Hop-On Hop-Off Bus zu fahren. Die Tour war wirklich schön. Auch wenn wir schon alles zu Fuß abgegangen sind und nichts Neues gesehen haben, haben wir doch noch ein paar Informationen dazu bekommen. Außerdem war die Tour eine gute Zusammenfassung der letzten zwei Tage.