Khao Sok Nationalpark: Ein Paradies in Südthailand

Der Khao Sok Nationalpark liegt im Süden Thailands, in der Provinz Surat Thani, und ist eines der eindrucksvollsten Naturgebiete des Landes. Mit einer Fläche von rund 739 Quadratkilometern umfasst er dichte Regenwälder, gewaltige Karstfelsen und den beeindruckenden Cheow-Lan-See. Der Khao Sok Nationalpark ist schätzungsweise über 160 Millionen Jahre alt – und damit einer der ältesten Regenwälder der Erde. Während der letzten Eiszeit blieb das Gebiet weitgehend von klimatischen Extremen verschont, wodurch sich eine außergewöhnlich vielfältige Flora und Fauna entwickeln konnte.

Klima und beste Reisezeit: Wann lohnt sich der Besuch?

Der Khao Sok Nationalpark liegt in einer tropischen Klimazone mit hoher Luftfeuchtigkeit und reichlich Niederschlag. Die Temperaturen schwanken zwischen 22 und 35 Grad Celsius. Die Regenzeit dauert von Mai bis Oktober – dann sind die Wasserfälle besonders beeindruckend, und die Natur zeigt sich in sattem Grün. Die beste Reisezeit ist jedoch von November bis April. In diesen Monaten ist das Wetter stabiler, die Wanderwege sind trockener und die Sichtverhältnisse für Boots- oder Kajaktouren auf dem Cheow-Lan-See sind besser.

Ein einzigartiges Ökosystem: Flora und Fauna des Nationalparks

Der Regenwald im Khao Sok Nationalpark ist ein wahres Naturjuwel. Hier gedeihen seltene Pflanzen wie die gigantische Rafflesia, die größte Blüte der Welt, deren Durchmesser über einen Meter erreichen kann. Der Dschungel ist geprägt von Bambus, riesigen Bäumen und unzähligen Kletterpflanzen.

Die Tierwelt ist ebenso beeindruckend. Neben noch wild lebenden asiatischen Elefanten und zahlreichen Affenarten können aufmerksame Besucher mit etwas Glück auch das scheue Malaiische Bärenkatze oder Nebelparder erspähen. Vogelliebhaber kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten – Nashornvögel, Eisvögel und Seeadler sind keine Seltenheit.

Im Dschungel sollte man aber unbedingt auf den Wegen bleiben und vorsichtig sein, denn im Khao Sok Nationalpark gibt es auch zahlreiche giftige Tiere wie die Königskobra, Vogelspinnen und Skorpione. Die Giftschlangen sind sehr scheu, aber es kommt immer wieder zu tödlichen Bissen, weil Touristen die Wege verlassen und den giftigen Tieren einfach zu nahe kommen. Also bitte die Gefahr nicht unterschätzen – das ist echter Dschungel mit echten Gefahren! Auch wir haben auf unserer Wanderung eine Königskobra am Wegesrand entdeckt, die uns locker hätte beißen können.

Warum Khao Sok ein Muss für Naturfans ist

Ob du durch den dichten Regenwald wanderst, eine Bootstour auf dem smaragdgrünen Cheow-Lan-See unternimmst oder in einem schwimmenden Bungalow übernachtest – der Khao Sok Nationalpark bietet dir ein unvergessliches Naturerlebnis. Wer Ruhe sucht, findet sie hier ebenso wie Abenteurer.

Sehenswürdigkeiten

Im Khao Sok Nationalpark findest du vor allem Natur pur und auch die Sehenswürdigkeiten spiegeln das wieder. Für mich gehörten die zwei Tage hier zu den Highlights unserer vierwöchigen Thailandreise.

Tag 01 – Ankunft im Khao Sok Nationalpark

Wir sind mit dem Flugzeug von Chiang Mai um 16.30 Uhr in Krabi angekommen und haben dort direkt unser Mietauto in Empfang genommen. Dann ging es ohne Umwege in den Khao Sok Nationalpark. Für die Strecke benötigt man etwa 2 Stunden. Obwohl das letzte Stück bei Regen und Dunkelheit etwas anstrengend war, verlief die Autofahrt sehr gut.

In der Unterkunft angekommen haben wir festgestellt, dass wir jetzt so richtig im Dschungel angekommen sind. Und ich muss sagen, dass es nicht nur ein Dschungel ist, sondern ein DSCHUNGEL. Überall kreucht und fleucht es und auch die Geräuschkulisse zeigt eindeutig, wie viele große und kleine Tiere hier leben.

Unsere Unterkunft: Phu Siab Mhok@KhaoSok

Unsere Unterkunft Phu Siab Mhok@KhaoSok ist wieder super und hat wahrscheinlich die schönste Badewanne mit der besten Aussicht, die ich je gesehen habe. Auch die Betreiber sind wahnsinnig nett und zuvorkommend, sodass es sich richtig familiär anfühlt .Es ist auch alles sauber und gepflegt. Morgens und abends hört man auch die Elefanten, Affen und die zahlreichen Vögel.

Tag 02 – Cheow Lan See

Der Cheow-Lan-See ist zweifellos eine der spektakulärsten Attraktionen des Khao Sok Nationalparks. Der gigantische See ist 185 Quadratkilometer groß und entstand durch den Bau des Ratchaprapha-Staudamms in den 1980er Jahren. Seine smaragdgrünen Gewässer, gesäumt von beeindruckenden Kalksteinfelsen, erinnern an die Landschaften der Halong-Bucht in Vietnam. Besucher können hier Kajaktouren unternehmen, mit traditionellen Longtail-Booten über den See fahren oder in schwimmenden Bungalows übernachten.

Da das Wasser unglaublich klar und warm (!) ist, sollte man auch die Badesachen nicht vergessen.

Der Ratchaprapha Staudamm

Der Ratchaprapha Staudamm, auch Cheow Lan Staudamm genannt, staut den Cheow Lan See auf. Die beeindruckende Staumauer ist 95 Meter hoch und 761 Meter lang. Der Staudamm dient der Stromerzeugung und sichert die Versorgung mit Nahrungsmitteln, zum Beispiel Fisch aus dem angrenzenden Stausee. Jährlich besuchen mehr als 70 Millionen Menschen den Ratchaprapha Staudamm.

Khao Sam Kloe

Khao Sam Kloe heißen die beeindruckenden freistehenden Kalksteinfelsen inmitten des Cheow Lan Sees. Mehrere Meter hoch thronen sie über dem türkisblauen See. An ihrem Fuß sind die Felsen fast kahl. Oben dagegen sind sie mit dichtem Grün bewachsen. Die Felsen von Khao Sam Kloe können am besten während einer Bootsfahrt besichtigt werden und zählen zu den absoluten Highlights des Nationalparks.

Korallenhöhle

Die Coral Cave heißt eigentlich Pakarang Cave. Sie kann während einer Bootsfahrt besichtigt werden, oft im Rahmen eines Tagesausflugs. Die Felsformationen sind beeindruckend und bizarr und bieten passionierten Fotografen herrliche Fotomotive. In der Höhle kann man mit etwas Glück handtellergroße Höhlenspinnen beobachten – auch wenn ich das nicht unbedingt Glück nennen würde.

Wat Khao Phang

Wat Khao Phang ist ein kleiner buddhistischer Tempel südlich des Ratchaprapha-Staudamms. Wer sich für die etwas abseits gelegenen kleinen Dörfer und die historische Tradition der buddhistischen Religion interessiert, dem sei ein Ausflug zum Wat Khao Phang empfohlen.

Cheow Lan Pier (Ratchaprapha Pier)

Wir sind mit dem Auto bis zum Cheow Lan Pier gefahren und haben uns dann ein Long-tail Boot genommen. Es gibt zwei unterschiedliche Touren – wir haben uns für die längere entschieden, weil sie einen Zwischenstopp zum Baden beinhaltet.

Die Tour war unglaublich schön, auch wenn wir leider Pech mit dem Wetter hatten und es zwischendurch wie aus Eimern geschüttet hat. Aber wir hatten Regenkleidung dabei und haben das beste draus gemacht.

Khao Sok

Der eigentliche Name dieses Dschungelortes ist Klong Sok, aber Reisende kennen ihn als Dorf Khao Sok. Der Name stammt vom Fluss Sok, der durch das Dorf fließt.

Das kleine Dorf liegt in unmittelbarer Nähe zum Nationalpark und dient als Ausgangspunkt für die meisten Besucher. Trotz seiner beschaulichen Größe bietet der Ort eine gute touristische Infrastruktur. Khao Sok besteht eigentlich nur aus einer Straße, in der man alles findet – vor allem Restaurants, Cafés und Bars.

Tag 3 – Khao Sok Nationalpark HQ

Unsere heutige Tour startete im Khao Sok Nationalpark Headquater. Das liegt am Ende der einzigen Straße, die durch Khao Sok führt und ist ein guter Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und gut besucht. Man kann also auch ohne Führer wandern, wenn man sich an ein paar Regeln hält, wie z.B. nicht im Dunkeln wandern, auf den Wegen bleiben etc.

Wir haben uns dennoch für eine geführte Wanderung entschiedne und können das nur empfehlen, wenn man sich für die Tier- und Pflanzenwelt interessiert, denn ein Guide sieht einfach alles, auch das kleinste Krabbeltier. Und so haben wir wirklich viel gesehen, auch wenn man die Tiere auf den Fotos nicht immer gut erkennen kann, da die meisten von ihnen sehr scheu sind und sich direkt durch das Licht der Lampe und meiner Kamera versteckt haben.

Unser Guide „Woody“ hat dann während unserer Pause Bambus geschlagen und daraus Becher inklusive Löffel für uns gemacht. Im Bambusrohr hat er dann auch das Wasser gekocht und wir hatten einen sehr coolen Tee/Kaffe mitten im Dschungel.

Tiere, die wir gesehen haben

Langschwanzmakaken

Ihren Namen verdanken Langschwanzmakaken ihrem ungewöhlich langen Schwanz. Ihr Körper misst bis zu 55 und ihr Schwanz bis zu 65 Zentimeter.

Sie ziehen in Gruppen von 20 bis 60 Tieren herum. Tagsüber suchen sie Futter, mittags und nachts schlafen sie auf Bäumen.

Chamäleon

Zugegeben, ich hätte es nicht als ein Chamäleon erkannt, aber es ist tatsächlich eines von insgesamt über 200 Arten.

Thailändische Schwarze Vogelspinne

Die schwarze thailändische Vogelspinne lebt in Erdlöchern, kann sich schnell fortbewegen und ist dafür bekannt, dass sie recht aggressiv ist. Sie beißt zu, wenn sie sich in Gefahr fühlt, und hat ein ziemlich starkes Gift.

Glücklicherweise ist ihr Biss für den Menschen nicht tödlich, es sei denn, das Opfer ist allergisch.

Die schwarze thailändische Vogelspinne wird einschließlich der Beine bis zu 15 cm lang und kann etwa 42 g wiegen.

Walking Sticks

Ich bin gespannt werd das Tier hier entdeckt (in der Mitte des Bildes).

Stabheuschrecken sind eine Gruppe von Insekten, die sehr gut getarnt sind. Sie entgehen Raubtieren, indem sie sich in Pflanzenmaterial einfügen. Wie ihr Name schon sagt, sehen sie wie Stöcke aus und können sogar hin und her schwingen, um einem sich im Wind bewegenden Zweig zu ähneln.

Je nach Art können Stabheuschrecken zwischen 2,5 und 30 Zentimeter lang werden.

Schwarze Witwe

Wie alle Spinnen lebt die Südliche Schwarze Witwe räuberisch. Sie ist ein nachtaktiver Lauerjäger, der ein für diese Familie typisches Raumnetz zum Beutefang anlegt. Das Beutespektrum umfasst neben einer Vielzahl anderer Wirbelloser auch kleinere Wirbeltiere.

Wegen der relativ geringen Menge des Gifts, das bei einem Biss in die Wunde übertragen wird, besteht für den Menschen selten Todesgefahr.

Königskobra

Die Königskobra wird normalerweise drei bis vier Meter lang. Damit ist sie die größte Giftschlange der Welt und auch eine der längsten Schlangen überhaupt.

Der Biss führt beim Menschen aufgrund der hohen Giftmenge gelegentlich zum Tod. Bissunfälle sind jedoch aufgrund der meist geringen Aggressivität und der zurückgezogenen Lebensweise der Tiere sehr selten.

Auch wir haben gemerkt, dass sich die Schlange direkt zurückgezogen hat, als wir ihr zu viel Aufmerksamkeit geschenkt haben.

Waran

Je nach Art wird erreicht der Waran eine Länge von 20 cm bis 3 Meter. Alle Warane sind tagaktiv und verbringen die Nacht je nach Art in selbst gegrabenen Bauten, Baumhöhlen oder ähnlichen Unterschlüpfen.

Südlicher Brillenlangur

Diese Primaten sind tagaktive Baumbewohner, die sich meist in den oberen Schichten der Bäume aufhalten. Sie leben in Gruppen von 5 bis 20 Tieren. Es sind territoriale Tiere, die Reviergröße umfasst 5 bis 12 Hektar.