Pai
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TogglePai – Ein charmantes Dorf im Norden Thailands
Pai ist eine Kleinstadt im bergigen Norden Thailands und liegt in der Provinz Mae Hong Son, etwa 135 Kilometer nordwestlich von Chiang Mai. Mit knapp 3.000 Einwohnern ist Pai eine überschaubare, aber lebendige Gemeinde, die vor allem durch ihre entspannte Atmosphäre und natürliche Schönheit besticht. Einst ein verschlafenes Dorf, hat sich Pai im Laufe der Jahre zu einem beliebten Reiseziel für Backpacker und Hippies entwickelt, ohne dabei seinen ursprünglichen Charme zu verlieren.
Was macht Pai so besonders?
Die Stadt liegt in einem fruchtbaren Tal, umgeben von grünen Bergen, Reisfeldern und dichtem Dschungel. Diese malerische Kulisse zieht nicht nur Naturliebhaber:innen an, sondern auch Künstler:innen, Yogis und Menschen, die dem Trubel der Großstädte entfliehen möchten. Pai ist bekannt für seinen entspannten Lebensstil, seine alternative Kultur und seine Offenheit gegenüber Reisenden aus aller Welt. Viele beschreiben den Ort als Oase der Ruhe und Inspiration – perfekt, um die Seele baumeln zu lassen. Doch man sollte sich nicht täuschen lassen, denn Pai ist zwar ein entspanntes Städtchen, aber abends wird hier ordentlich gefeiert. Es gibt zahlreiche Restaurants, Bars und Clubs mit Live-Musik und viel Trubel.
Ein Blick in die Geschichte
Die Region rund um Pai hat eine interessante Vergangenheit. Ursprünglich wurde das Gebiet von ethnischen Minderheiten wie den Karen und Shan besiedelt, die noch heute eine bedeutende Rolle in der kulturellen Vielfalt der Gegend spielen. Die Stadt selbst war lange ein unbedeutendes Dorf, bevor der Tourismus Einzug hielt. Besonders in den letzten Jahrzehnten hat Pai an Beliebtheit gewonnen, blieb dabei jedoch weitgehend von Massentourismus verschont. Noch heute spürt man den Einfluss der ursprünglichen Kulturen in den lokalen Märkten und Traditionen.
Das Klima in Pai
Pai hat ein tropisches Monsunklima, das in drei Hauptjahreszeiten unterteilt ist:
Die heiße Jahreszeit (März bis Mai):
Mit Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius kann es in dieser Zeit recht heiß werden. Für Aktivitäten im Freien ist es besser, die frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu nutzen.
Die Regenzeit (Juni bis Oktober):
Der Monsun bringt heftige, aber meist kurze Regenschauer. Das Tal erblüht in sattem Grün, was diese Zeit ideal für Naturliebhaber:innen macht. Allerdings können unbefestigte Straßen gelegentlich schwer passierbar oder gesperrt sein.
Die kühle Jahreszeit (November bis Februar):
Dies ist die beliebteste Reisezeit für Pai. Die Tage sind angenehm warm, während die Nächte mit Temperaturen um 10 Grad Celsius erfrischend kühl werden. Perfekt, um gemütlich in einer Hängematte zu entspannen oder am Lagerfeuer zu sitzen.
Beste Reisezeit für einen Besuch
Die Monate von November bis Februar gelten als die beste Reisezeit für Pai. Neben dem angenehmen Klima herrscht in dieser Zeit eine besondere Atmosphäre, da viele Reisende die Region besuchen, um das kühle Wetter zu genießen.
Sehenswürdigkeiten
Die Sehenswürdigkeiten rund um Pai liegen etwas verstreut, sind aber mit dem Auto oder Roller gut zu erreichen. Man kann überall Touren zu den Hot Spots buchen, aber wir ziehen es vor, alles auf eigene Faust zu machen.
Tag 1 – Anreise nach Pai
Heute mussten wir früh aufstehen, denn wir hatten noch einen langen Reisetag vor uns. Mit dem Shuttlebus ging es von Ayutthaya zum Flughafen Bangkok und dann mit dem Flugzeug eine Stunde nach Chiang Mai. Dort haben wir unseren Mietwagen abgeholt und sind dann noch etwas über 3 Stunden nach Pai gefahren. Auf dem Weg haben wir auch einen wahnsinnig schönen Sonnenuntergang gehabt.
Die Straße nach Pai lässt sich sehr gut fahren und ist super ausgebaut. Allerdings muss man 762 Kurven überstehen. Mir war zwar am Ende etwas flau im Magen, aber es ging alles gut.
In Pai selbst war die Anfahrt zum Hotel recht abenteuerlich, denn wir mussten komplett über den vollen Nachtmarkt fahren. Wir waren uns am Anfang nichtmal sicher, ob das erlaubt ist, aber es hatte schon seine Richtigkeit.
Endlich angekommen haben wir eingecheckt und unsere wunderschöne Hütte und das Hotelgelände bewundert. Dann haben wir direkt im Hotel gegessen, wo man sehr schön und idyllisch sitzen kann. Das Essen war auch sehr lecker.
Unser Hotel: Pai Village Boutique Resort
Das Pai Village Boutique Hotel in Pai ist wirklich toll und war eine meiner Lieblingsunterkünfte während unserer vierwöchigen Thailandreise. Obwohl das Hotel mitten im Zentrum von Pai liegt, ist das Gelände sehr idyllisch und fast wie ein botanischer Garten angelegt, in dem die kleinen Bambushütten verteilt sind. Die Zimmer sind sauber und der Service ist wirklich super. Außerdem gibt es einen kleinen Pool und ein nettes Restaurant.
Finn fand vor allem unsere Terrasse super und wollte morgens immer gleich raus, um dort mit seinen Autos zu spielen.
Mückenspray sollte man auf jeden Fall dabei haben, denn ab nachmittags können die kleinen Biester ganz schön aufdringlich sein.
Tag 2 – Die Umgebung von Pai erkunden
Heute haben wir den Morgen wieder ruhig angehen lassen. Im Hotel gab es ein sehr schönes Frühstück und wir waren noch kurz im Pool.
Mittags sind wir mit dem Auto losgefahren, um uns ein paar Highlights in der Umgebung anzuschauen.
Aussichtspunkt Doi Kio Łom
Einen kurzen Zwischenstopp haben wir am Doi Kio Łom Aussichtspunkt gemacht. Der Doi Kio Łom wird immer wieder als einer der spektakulärsten Aussichtspunkte in der Region um Pai genannt. Ich fand die Aussicht wirklich schön und man sollte hier schon anhalten, aber wie ich schon in der Einleitung geschrieben habe, hatte jetzt keinen Wow-Moment.
Doi Kio Łom bedeutet übersetzt „windige Klippe“ und besonders schön ist das Panorama bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Wir sind zweimal hier vorbeigefahren und tatsächlich war der Sonnenuntergang hier sehr schön. Bei klarem Wetter kann man sogar die weit entfernten Bergketten bis zur Grenze nach Myanmar sehen.

Ban Jabo – Ein Dorf mit einer atemberaubenden Aussicht
Ban Jabo ist ein kleines Dorf, das etwa 40 Kilometer von Pai entfernt in den Bergen der Provinz Mae Hong Son liegt. Und klein heißt in diesem Fall wirklich klein, denn der Ort besteht eigentlich nur aus einer kleinen Straße und ein paar Häusern. Ban Jabo wird hauptsächlich von Angehörigen des ethnischen Lahu-Volkes bewohnt, die für ihre herzliche Gastfreundschaft und tief verwurzelten Traditionen bekannt sind.
Ban Jabo hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel entwickelt. Vor allem durch das Noodle Soup House und die Unterstützung der sozialen Medien ist es so bekannt und beliebt geworden.
Auch wir verbrachten einige Zeit im Noodle Soup House und genossen die Aussicht. Das kleine Restaurant, in dem es nur vier Suppen gibt, ist schon was ganz besonderes.
Tham Lod Cave
Die Tham Lod Cave ist eine der beeindruckendsten Höhlen Nordthailands und liegt etwa 35 Kilometer von Pai entfernt in der Nähe des kleinen Dorfs Soppong. Sie gehört zu einem weit verzweigten Höhlensystem.
Die Tham Lod Cave erstreckt sich über eine Länge von etwa 1,6 Kilometern und beeindruckt mit ihren gewaltigen, bis zu 50 Meter hohen Kammern. Im Inneren finden sich riesige Stalaktiten und Stalagmiten, die über Jahrtausende hinweg durch kalkhaltiges Wasser entstanden sind. Besonders beeindruckend ist der Lang River, der durch die Höhle fließt und den Besuch fast schon zu einem mystischen Erlebnis macht.
Ein besonderes Highlight ist nämlich die Möglichkeit, einen Teil der Höhle mit einem Bambusfloß zu erkunden. Diese Floßfahrt auf dem Lang River führt dich durch die Dunkelheit, und die einzige Lichtquelle ist die Gaslampe der Guides. Außerdem gibt es hier nur private Führungen, was es noch abenteuerlicher gemacht hat.
Die Tham Lod Cave hat aber nicht nur geologische, sondern auch historische Bedeutung. Archäologische Funde haben gezeigt, dass diese Höhle einst von prähistorischen Menschen genutzt wurde. Reste von Tonwaren und uralten Gegenständen, die in der Höhle entdeckt wurden, geben Einblicke in das Leben früherer Zivilisationen.
Wegen des hohen Wasserstandes war während unseres Besuches leider nur eine von drei Höhlen geöffnet. Das gesamte Höhlensystem öffnet erst im Dezember. Der Besuch hat sich aber dennoch gelohnt.
Am Ende haben wir auch noch eine Schlange in der Höhle gesehen und die Führerin hat gesagt, dass man die hier sonst nie sieht. Das war natürlich ein riesiger Glücksfall. Ich hatte dann aber doch mit den ganzen Riesenspinnen zu kämpfen, die auf dem Weg in den Bäumen hingen.
Auf dem Rückweg haben wir nochmal am Aussichtspunkt Doi Kio Łom gehalten und die untergehende Sonne bewundert.
Night Market in Pai
Abends sind wir in Pai über den Nachtmarkt geschlendert, der direkt am Hotel beginnt und wirklich toll ist.
Jeden Abend verwandelt sich die Hauptstraße im Zentrum von Pai in eine lebendige Marktstraße, in der sich Stände aneinanderreihen und Einheimische sowie Touristen gleichermaßen anziehen. Der Markt beginnt jeden Abend gegen 17:00 Uhr und dauert bis etwa 22:00 Uhr.
Der Night Market ist berühmt für seine kulinarische Vielfalt. Von authentischer Thai-Streetfood-Küche bis hin zu internationalen Leckereien ist hier für jeden Geschmack etwas dabei. Es gibt auch eine große Auswahl an veganen Gerichten – vom Burger bis zu veganen Brownies ist alles dabei.
Für uns gab es jeden Abend Mango Sticky Reis mit Kokoseis, was übrigens unsere neue Leidenschaft ist.
Neben den Essensständen bietet der Markt aber auch eine große Auswahl an handgefertigten Produkten, Kunstwerken und Souvenirs. Lokale Künstler:innen verkaufen Schmuck, Kleidung, Lederwaren und kreative Andenken, die oft aus nachhaltigen oder recycelten Materialien hergestellt sind. Die Auswahl reicht von schlichten Armbändern bis hin zu aufwendig gestalteten Gemälden und handgefertigten Taschen.
Tag 3 – Chillen inmitten der Reisfelder
Heute sind wir deutlich früher losgekommen, denn wir hatten wieder ein volles Programm.
Santichon – Ein Einblick in die chinesische Kultur
Wir haben den Tag heute auf chinesische Art begonnen, denn wir waren in dem kleinen Dorf Santichon – ein kitschiges, kommerzielles Dorf, nur wenige Kilometer von Pai entfernt.
Santichon, auch als „Chinesisches Dorf“ bekannt, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Reisende, die in die Kultur der Yunnan-Chines:innen eintauchen möchten. Das Dorf wurde ursprünglich von chinesischen Einwander:innen gegründet, die während des chinesischen Bürgerkriegs in die Region flohen. Heute ist Santichon ein Zeugnis ihrer Traditionen und ihrer Lebensweise.
Santichon bietet traditionelle Yunnan-Häuser aus Lehm, überall rote Lampions und kleine Gärten. Besucher:innen können authentische chinesische Gerichte probieren, darunter Yunnan-Tee und handgemachte Dumplings, die frisch zubereitet werden. Zudem kann man sich in den Läden chinesische Kleidung leihen und damit Fotos machen. Im Zentrum des Dorfes befindet sich ein kleines festungsartiges Gebäude mit mehreren Ebenen.
Obwohl Santichon eine kulturell wertvolle Geschichte hat, ist der Ort heute stark auf den Tourismus ausgerichtet. Viele der Aktivitäten und Attraktionen sind gezielt für Besucher:innen inszeniert, was den authentischen Charakter in den Hintergrund rücken lässt. Dennoch hat das Dorf seinen Charme nicht völlig verloren, und es lohnt sich, abseits der Hauptwege die ruhigeren Ecken zu entdecken.
Yun Lai Viewpoint
Der Ausblick vom nahegelegenen Yun Lai Viewpoint – besonders bei Sonnenaufgang – bietet einen schönen Ausblick auf das Pai-Tal.
Unser Sohn hat hier ein Herz aus Holz bemalt und aufgehängt, was bedeutet, dass er wiederkommen wird.
Alles in allem war es nett, aber nicht unbedingt ein Muss.
Kho Ku So Bamboo Bridge
Etwa 8 Kilometer von Pai entfernt, erstreckt sich diese handgefertigte Bambusbrücke über rund 800 Meter und führt durch Reisfelder, die von Hügeln und Wäldern umgeben sind. Die Brücke wurde ursprünglich errichtet, um den Mönchen eines nahegelegenen Tempels den Weg zu erleichtern, und ist heute ein beliebtes Ziel für Touristen. Der Tempel ist leider nicht besonders sehenswert und wirkt etwas vernachlässigt. Auf dem gleichen Weg geht es über den Bambussteg zurück.
Obwohl die Kho Ku So Bamboo Bridge mittlerweile ein beliebtes Ziel für Reisende ist, hat sie ihren ursprünglichen Charme weitgehend bewahrt. Ein kleiner Eintritt wird verlangt, um die Instandhaltung der Brücke und die Unterstützung der umliegenden Gemeinschaften zu gewährleisten. Im Gegensatz zu anderen touristischen Attraktionen wirkt die Atmosphäre hier jedoch authentisch und unverfälscht, da die Brücke immer noch als Teil des täglichen Lebens genutzt wird.
Die beste Zeit, die Kho Ku So Bamboo Bridge zu besuchen, ist während oder direkt nach der Regenzeit, wenn die Reisfelder in voller Pracht stehen und alles schön grün ist.
Die Kho Ku So Bamboo Bridge war definitiv eines meiner Highlights in Pai. Gar nicht wegen der Brücke selbst, sondern viel mehr wegen des tollen Cafés daneben. Im Jaey Cafe sitzt man unglaublich schön und die Atmosphäre war einzigartig entspannt und chillig.
Wat Phra That Mae Yen
Wat Phra That Mae Yen, auch bekannt als „Der Tempel auf dem Hügel“, ist eine der bekanntesten spirituellen Stätten in Pai. Er liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und ist vor allem für seine riesige weiße Buddha-Statue bekannt, die auf einem Hügel thront und über das Pai-Tal wacht. Sie ist in traditioneller Lanna-Architektur gehalten und symbolisiert Frieden und Gelassenheit. Besonders in den Morgen- oder Abendstunden, wenn die Sonne tief steht und die Statue in warmes Licht taucht, ist der Anblick sehenswert. Der Blick von der Plattform, auf der die Statue steht, reicht weit über das Pai-Tal und die umliegenden Berge. Um den Gipfel zu erreichen, muss man allerdings erst 353 weiße Stufen erklimmen.
Wat Phra That Mae Yen ist nicht nur eine Sehenswürdigkeit, sondern auch ein aktives spirituelles Zentrum. Viele Einheimische kommen hierher, um zu beten oder Opfergaben zu bringen. Für Reisende, die Interesse an buddhistischer Kultur haben, bietet sich die Möglichkeit, in die lokalen Traditionen einzutauchen. Es ist üblich, respektvolle Kleidung zu tragen und sich ruhig zu verhalten, um die Heiligkeit des Ortes zu würdigen. Weitere wichtige Verhaltensregeln in thailändischen Tempeln findest du hier.
Tag 4 – Abschied von Pai
Heute mussten wir uns leider schon wieder von Pai und vor allem von unserer schönen Unterkunft verabschieden. Schade, wir hätten gerne noch einen Tag hier verbracht. Aber bevor wir uns auf den Weg nach Chiang Mai machten, haben wir uns noch ein paar Dinge in der Umgebung von Pai angeschaut.
Heiße Quelle Sai Ngam
Diese heiße Quelle ist bei den Einheimischen sehr beliebt. Die „geheime Quelle“ von Pai, versteckt in den Tiefen eines Nationalparks, hat kristallklares, warmes Wasser – wie in einer Badewanne.
Die heißen Quellen sind heiß aufgrund geothermischer Aktivitäten in der Region. Das Grundprinzip ist einfach: Unter der Erdkruste gibt es heißes Gestein (Magma), das Hitze erzeugt. Diese Hitze erwärmt das Grundwasser in der Nähe.
Wir haben hier eine Stunde verbracht und es hat uns sehr gut gefallen.
Pai Canyon – Thailands Grand Canyon in Kleinformat
Wenn ich an einen Canyon denke, kommen mir natürlich sofort der Grand Cayon oder der Waimea Canyon in den Sinn. Der Pai Canyon kann da nicht nur nicht mithalten, man kann ihn nicht einmal vergleichen. Trotzdem ist er einen Besuch wert, wenn man in Pai ist.
Der Pai Canyon, lokal auch als Kong Lan bekannt, ist etwa 8 Kilometer vom Zentrum Pais entfernt und bietet eine sehr schöne Landschaft aus schmalen Felsgraten, tiefen Schluchten und tollen Panoramablicken über die umliegenden Wälder.
Die einzigartige Landschaft des Pai Canyons entstand durch natürliche Erosion, die über Jahrhunderte hinweg weiche Sandsteinböden abgetragen hat. Das Ergebnis ist ein faszinierendes Netz aus schmalen Wegen und steilen Klippen, die teilweise nur wenige Meter breit sind. Die sandigen Pfade und die roten Erdtöne der Felsen schaffen eine Kulisse, die viele an die berühmten Wüstenlandschaften der USA erinnert – nur eben im thailändischen Kleinformat.
Die schmalen Pfade erfordern Trittsicherheit und manchmal auch ein wenig Mut, da es keine Geländer gibt. Es ist wichtig, vorsichtig zu sein, besonders nach Regenfällen, wenn der Untergrund rutschig sein kann. Bitte tragt unbedingt festes Schuhwerk. Doch die Belohnung ist es wert: grandiose Ausblicke über die dichten Wälder und die friedliche Landschaft rund um Pai.
Der Pai Canyon ist besonders beliebt, um einen der schönsten Sonnenuntergänge der Region zu erleben. Dieser Moment zieht viele Besucher:innen an, weshalb es ratsam ist, etwas früher zu kommen, um einen guten Platz zu finden. Wir waren um die Mittagszeit hier. Das Licht war dann zwar nicht so speziell und es war sehr heiß, aber dafür hatten wir die Schlucht fast für uns allein, was auch etwas für sich hatte.
Pai Memorial Bridge
Ein Stück des Zweiten Weltkriegs findet sich auch in Pai. Die Memorial Bridge wurde 1942 von den Japanern gebaut und diente dem Transport von Waffen und Nachschub nach Myanmar.
Die Pai Memorial Bridge, auch als Second World War Memorial Bridge bekannt, ist ein historisches Wahrzeichen und ein beliebter Stopp auf dem Weg nach Pai. Die Brücke, die sich über den Pai-Fluss spannt, ist nicht nur ein architektonisches Relikt, sondern erzählt auch Geschichten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.
Die Memorial Bridge wurde nämlich während des Zweiten Weltkriegs von der japanischen Armee errichtet, um die Versorgungslinien zwischen Thailand und Myanmar (damals Burma) zu sichern. Unter großem Einsatz von Zwangsarbeit wurden Holz und Stahl verwendet, um die Brücke in der damaligen unwegsamen Region zu bauen. Nach dem Krieg blieb die Brücke stehen, wurde jedoch durch eine stabilere Konstruktion ersetzt, die heute von Reisenden besichtigt werden kann.
Neben ihrer historischen Bedeutung ist die Brücke ein beliebter Ort für Fotos.

Im Anschluss an die Pai Memorial Bridge ging es dann schon wieder zurück nach Chiang Mai. Die Fahrt war wieder gut zu fahren, trotz der vielen Kurven.
Fazit Pai
Der Ort Pai und die Umgebung haben mir unglaublich gut gefallen. Auch wenn die Sehenswürdigkeiten an sich nicht überwältigend sind und bei mir keinen Wow-Moment ausgelöst haben. Es gibt anderswo schönere Dörfer, beeindruckendere Aussichten, sehenswertere Tempel, tiefere Canyons und größere Höhlen.
Dennoch ist die Vielfalt an Aktivitäten auf relativ kleinem Raum wirklich toll. Das Highlight ist außerdem keine konkrete Sehenswürdigkeit, sondern das besondere Flair und der Live-Style. Alle Leute – ob Touristen oder Einheimische – sind super entspannt und locker. Es wird gechillt, gegessen, gefeiert, ein bisschen die Gegend erkundet und alle sind damit happy.
Kurzum, ich würde Pai auf jeden Fall weiterempfehlen und wieder besuchen – auch wenn die Anreise etwas länger dauert.